Evangelisch Lutherische Kirchengemeinde Markt Erlbach

Frauenfrühstück am 5. Oktober 2010 im Gemeindehaus

„Einander besser verstehen lernen“ lautete das Thema des Frauenfrühstücks am 5. Oktober 2010 in Markt Erlbach, zu dem Ruth Miederer , die wie gewohnt durch das Programm führte, Frau Maria Walther aus Neuendettelsau im Namen des Frauenbibelkreises begrüßen durfte.

Etwa 70 lernbereite Zuhörer hatten sich im herbstlich geschmückten Gemeindesaal eingefunden, die einen höchst amüsanten Vortrag zu hören bekommen sollten, für dessen musikalische Umrahmung Lee Pheng Hadlich am Klavier und Ingrid Heissmann, Obfrau des Markt Erlbacher Posaunenchors, mit herrlichen Posaunenklängen sorgten.

Warum gegenseitiges Verstehen ein Problem ist, obwohl doch alle die gleiche Sprache sprechen und Hörschädigungen größtenteils ausgeschlossen werden dürften, erläuterte Frau Walther anhand einiger teils sehr erheiternder Missverständnisse im täglichen Miteinander. Deren Ursache, so die Referentin, liege in der unterschiedlichen Persönlichkeitsstruktur der einzelnen Menschen. Diese jedoch vermuten, die anderen seien nach dem gleichen Muster gestrickt wie sie selbst und müssten folglich ebenso empfinden, denken und handeln.

Die Persönlichkeitsstruktur lässt sich aber in vier Grundtypen unterteilen, die den verschiedenen Grundbedürfnissen des einzelnen  Rechnung tragen. Das ist im Bereich der Kontaktaufnahme zum einen der Distanztyp mit seinen Bindungsängsten, der ein wortlos funktionierendes Miteinander oftmals einer herzlichen Umarmung vorzieht, seinen Mitmenschen aber viel Freiraum lässt; zum anderen der Nähetyp, der „Kachelofen auf zwei Beinen“, dessen Hilfsbereitschaft und Fürsorglichkeit allerdings häufig der Befriedigung seines Grundbedürfnisses nach Anerkennung dient.  Im Umgang mit Veränderungen kennt man den zuverlässigen und pflichtbewussten Ordnungstypen, der mit seinem Bedürfnis nach Sicherheit, Übersicht und Kontrolle aber Veränderung vielfach blockiert und an seinen hohen Idealen zu scheitern droht. Seinem Gegenpol, dem geselligen, phantasievollen, spontanen und optimistischen Freiheitstypen, wiederum fehlen häufig Durchhaltevermögen und Zielorientierung.

Die Referentin ermahnte ihre Zuhörer, diese Wesensarten weder einseitig positiv noch ausschließlich negativ zu bewerten. Vielmehr gelte es, sich sowohl die Licht- als auch Schattenseiten bewusst zu machen. Aus dieser Anschauungsweise heraus lassen sich sodann zwei Aufgaben für unser Leben ableiten. Erstens: Nehmt euch gegenseitig an, wie ihr seid. Denn auch Christus hat euch angenommen, wie ihr seid (Röm.15, 7); dies vor allem auch im Hinblick auf den Ehepartner, den als Ergänzung, als passendes Puzzleteil zu sich selbst es zu erkennen gilt. Zweitens: Nicht sein wollen wie der andere, sondern uns selbst annehmen, wie wir sind, und darauf vertrauen, dass dies Schöpferwille ist. Die eigenen Gaben zu entdecken suchen, dafür danken und fragen, welche Aufgabe Gott mir zugedacht hat.

Abschließend bekannte Frau Walther, dass ihr diese Betrachtungsweise zu einem ehrlicheren Umgang mit sich selbst und zu mehr Selbsterkenntnis verholfen habe, so dass Gott Veränderung schenken konnte.

Bleibt zu wünschen, dass sie viele Nachahmer finden möge.