Evangelisch Lutherische Kirchengemeinde Markt Erlbach

Frauenfrühstück am 18.10.2011 in Markt Erlbach

 

 „Eine unbegabte Frau  - Gladys Aylward – Botin für Jesus in China“, so lautete das Thema des diesjährigen Herbst-Frauenfrühstücks, zu dem der Frauenbibelkreis Markt Erlbach eingeladen hatte. Hierzu begrüßte Ruth Miederer, die in altbewährter Manier wieder durch das Programm führte, Frau Christa Maria Fleischmann aus Markt Erlbach als Referentin

. Schon seit ihrer Kindheit ist Christa Fleischmann von der Biographie dieser außergewöhnlichen Frau, aus der sie einige Originalpassagen durch die Leiterin der evangelischen Gemeindebücherei Beate Pfänder vorlesen ließ, fasziniert.

So bekamen die etwa 40 neugierigen Besucher nach einer musikalischen Einstimmung durch die beiden alles andere als unbegabten Musikerinnen Ingrid Heissmann an der Posaune und Lee Pheng Hadlich am Flügel eine der bemerkenswertesten Geschichten der Welt zu hören. Eine Geschichte, die direkt dem Neuen Testament entsprungen zu sein schien. Ganz so, als hätte Jesus der Missionarin die gleichen Worte zugesprochen wie einst dem kränkelnden Apostel Paulus: „Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig“.

Dem Ruf Gottes folgend, möchte die 1902 in London geborene, kleinwüchsige Gladys Aylward als Missionarin in China wirken. Nachdem ihr die hierfür erforderlichen Fähigkeiten abgesprochen werden, macht sie sich - auf sich alleine gestellt und mit dem wenigen, mühsam verdienten Geld - auf die lange Reise in ein hochgelegenes Bergdorf zu einer älteren Missionarin. Sie wird dort alles andere als wohlwollend empfangen. Auch das Leben jenseits aller Zivilisation ist voller Entbehrungen. Doch ihr Glaubensmut, der sich aus dem Gebet, der Bibel, dem Gehorsam und der Liebe zu den Menschen als Kraftquellen nährt, meistert Gladys ihr Leben. Durch den Umbau ihrer Unterkunft zu einer Herberge für vorbeiziehende Maultierkarawanen nimmt die Missionierung allmählich ihren Anfang. Die Beauftragung gar durch den zuständigen Mandarin, bei der Durchführung von Reformen mitzuwirken und einen Gefängnisaufstand niederzuringen, verhilft der vermeintlich unbegabten Frau zu Autorität und führt zur Gründung erster christlicher Gemeinden.

Rückschläge, wie die beschwerliche Flucht währen des Japan-Krieges mit 100 Kindern im Schlepptau, eine schwere Erkrankung sowie Christenverfolgung durch die Kommunisten unter Mao, können sie in ihrem Missionierungsbestreben nicht aufhalten. Ohne Klagen, ohne Sorge um ihr eigenes Wohlergehen, mit einfachen Worten und einfältigem Herzen wirkt sie in Flüchtlingslagern, Krankenhäusern, Aussätzigenkolonien, gründet Waisenhäuser und adoptiert 6 Kindern, im Altern von 60 Jahren sogar noch einen Säugling. 1970 verstirbt sie an einer Lungenentzündung und wird bis heute in China als beispiellose Christin verehrt.

Schade, dass diese „unbegabte Frau“ nicht mehr Zuhörer anzulocken vermochte, denn gerade in den heutigen krisenbehafteten Zeiten könnte sie auch uns als Vorbild dienen. Allen, denen dieser gelungene Vortrag entgangen ist, sei die Biographie mit dem Titel „Die Frau mit dem Buch“, gerne leihweise auch als Hörbuch oder DVD aus der evangelischen Gemeindebücherei Markt Erlbach, wärmstens ans Herz gelegt.