Ich steh an deiner Krippen hier o Jesu Du mein Leben...

Gedanken zur Weihnachtskrippe

 

Alle Jahre wieder ist es zu beobachten:

Viele Gottesdienstbesucher stehen nach der Christvesper oder den Weihnachtsgottesdiensten andächtig vor der liebevoll aufgebauten Krippe und saugen die Bilder der szenisch dargestellten Weihnachtsgeschichte in sich hinein – wie zur Vertiefung des eben gehörten Evangeliums von der Geburt unseres Herrn Jesus Christus.

 

Ja von der Weihnachtskrippe geht eine große Faszination aus.

 

Die Wurzeln dazu wurden schon in der Kindheit bei vielen Markt Erlbachern gelegt. Damals im Kindergarten bei Schwester Eva, als wir „Ihr Kinderlein kommet“ singend, ins dunkle Zimmer einzogen, in dem ein Lichterstrahlender Christbaum stand und um ihn herum auf mehreren kleinen Tischen die Geschichte von Bethlehem aufgebaut war. Was gab es da nicht alles zu sehen: auf einer mit Moos, Sand, Steinen und allem was in der Natur zu finden ist gestalteten Landschaft waren Schafe, Hirten, Lagerfeuer, Brunnen, Kamele, Könige, Tiere, usw. ein Stall, der Engel, Maria, Joseph und das Christuskind – der Mensch gewordene Gott - zu sehen. Das Christkind, das war der Herr Jesus, er hat sich uns geschenkt und deshalb bekamen wir Kinder auch ein Geschenk! Aus einem großen Waschkorb holten Schwester Eva und ihre Helferinnen für jeden von uns einen Tannenzweig mit einem Stern daran.

Für Kinderherzen tief prägende weihnachtliche Feiern an die mich gerne erinnere, sicher nicht nur ich!

 

Nach der Kindergartenweihnachtsfeier musste die Krippe abgebaut um in der Kilianskirche wieder aufgebaut  zu werden. Die Christbäume standen beim damaligen Mesner Matthias Wacker vorne an den Stufen zum Altarraum und die Krippe in der Mitte zwischen den Bäumen. Schon seit damals ist unser jetziger Altmesner Walter Engelhardt verantwortlich für die Gestaltung der Krippe und tut dies mit großer Hingabe und Liebe.

 

Der materielle Wert dieser alten einfachen Krippe (aus Ton, Gips oder Pappmache´) war nicht sehr groß und so wurden in den 80iger Jahren die handgeschnitzten wertvollen Krippefiguren angeschafft, die wir heute bewundern. Den Stall für die Heilige Familie hat Pfarrer Winter gebastelt.

 

Jedes Jahr wird die Krippe etwas anders gestaltet; zwei Szenen wollen wir näher betrachten.

 

1. Eine Besonderheit hatte unsere Krippe!

Obwohl alle Welt von den Heiligen drei Königen spricht – Caspar, Balthasar und Melchior werden sie genannt, hatten wir nur zwei „Könige“!

Bei Matthäus steht geschrieben: ….siehe, da kamen Weise aus dem Morgenland nach Jerusalem und fragten: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern im Morgenland gesehen und sind gekommen, um ihn anzubeten. …

Also von drei steht da nichts – von zwei aber auch nicht! Vielleicht waren es ja vier!?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2. Und wer ist diese kniende Figur? – kein Hirte, kein König, nein es ist der greise Simeon! Als Josef und Maria das Kind in den Tempel brachten

(Lukas 2,22-35) nahm er Jesus auf seine Arme lobte Gott und sprach: Herr nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast; denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen….

Den Heiland sehen - das ist die Faszination die von der Weihnachtskrippe ausgeht!

 

 

Am Weihnachtsfest 2008 haben wir uns nun eingereiht in all die Gemeinden, die drei Könige besitzen. Von „silbernen Jubiläumskonfirmanden“ wurde der dritte König und ein Elefant gestiftet. Nun heißt es auch bei uns: „Die heiligen drei Könige mit ihrem Stern….“

 

Wie alles im Leben  hat das zwei Seiten! Die Frage: Warum habt ihr nur zwei Könige? wird verstummen.

 

 

1.

2.

 

Krippenbau

 

Der Aufbau einer Krippe ist mit vielen Vorbereitungen und Arbeit verbunden. Der Krippenbaumeister bei uns ist Altmesner Walther Engelhardt und jedes Jahr sind kleine Veränderungen zu beobachten, die alle einen biblischen Bezug haben. Die Liebe zum Detail ist beim Krippenbau wichtig und Herr Engelhardt hat sie!

 

Zur besseren Vorstellung sind hier einige Bilder vom Aufbau der Weihnachtskrippe.

Erst wird das „Gerüst“ aufgebaut, dann die Landschaft mit Moos, Blumen, Baumwolle, Zweigen, Wurzeln usw. gestaltet

Dann werden die Figuren aufgestellt und zwar so, wie es von den Evangelisten in der Bibel beschrieben ist.

Und es waren Hirten in derselben Nacht auf dem Felde…. ...und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird;

denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.

Lukas 2, 8-20

Die Weisen aus dem Morgenland (Matthäus 2, 1-12)

Die neuen Figuren haben ihren Platz gefunden, letzte Handgriffe und Freude, dass es wiedereinmal geschafft ist.

Und so haben es die Gottesdienstbesucher an Weihnachten mit Andacht betrachtet.

Evangelisch Lutherische Kirchengemeinde Markt Erlbach