16. Dezember

Zufällig – beim Zappen – bin ich mitten in diesen  Dokumentarfilm geraten – -nördlich des Polarkreises in Sibirien -braun-schwarze Erdabhänge – Wasser tropft daraus – Permafrostboden  taut…kippende Häuser. --Lastwagen bringen  Bisons und Pferde und Moschusochsen  in eingezäuntes Weideland –  eine  Mammutsteppe soll dort entstehen – nördlich des Polarkreises in Sibirien  – ein älterer Mann,  Typ Naturmensch  - erklärt  sein Experiment, es hat schon Erfolge gezeigt:  der Boden ist kälter geblieben…-  Als der Film zu Ende ist, will ich mehr über dieses merkwürdige Experiment wissen…..

 

Der urige Typ – es ist Sergej Simow (geb. 1955),  Geophysiker  und Spezialist für arktische und subarktische Ökologie. Er ist Gründer des  Pleistozän-Parks (Eiszeitpark seit 1996) und leitet das  Klimaschutzprogramm in Ostsibirien am Unterlauf des Kolyma, südlich der Siedlung Tscherski.

Sein Ziel: Es soll eine mammutsteppen-ähnliche Landschaft entstehen zum Erhalt des Permafrostbodens. Beim Auftauen des Permafrostbodens werden große Mengen CO²  und Methangas frei….die Erderwärmung  könnte dadurch enorm beschleunigt werden.

 

Und das soll gestoppt werden ... durch große Tierherden   wie damals, als der Permafrostboden entstand… . Die Herden hatten den Boden so hartgetrampelt, dass er die Kälte des Polarwinters mit – 40°C  über den warmen Sommer (+12°C)  aufbewahrte – und das seit Tausenden von Jahren…

Als der Mensch diese Gegend besiedelte,  verdrängte er die großen Tierherden,  Bäume und Sträucher konnten sich durchsetzen … der Boden erwärmt sich seitdem mit dem Klima und…..

 

Seit 20 Jahren arbeitet Sergej Simow an seinem Plan mit der Wiederansiedlung großer Pflanzenfresser, um den Permafrostboden zu erhalten. Die großen Herden, die mit ihren Tausenden von Hufen den Boden unter sich betrampeln und dabei feststampfen, können tatsächlich das Auftauen vermindern – (siehe oben). Und er kann sich vorstellen, dass in Zukunft sogar das Wollmammut aus der Eiszeit wieder zurückgezüchtet werden kann….Genmaterial dazu wird ja schon geliefert: die Knochenfunde im auftauenden Frostboden.

 

Nicht allen gefällt das Experiment: „Du spielst Gott!“ werfen sie Sergej vor. „Nein!“ erwidert er, „Ich versuche nur, die Fehler  zu beseitigen, die wir Menschen gemacht haben.“

 

 

 

Permafrost – zurück zur Eiszeit?

So viele Tiere sind bis jetzt im Park angesiedelt:  5 – 15 Elche,  40 Jakutische Pferde, halbwilde Pferde); 15 Kalmücken-Rinder; 20 - 30 Rentiere ( aus der Tundra  100 km vom Park entfernt); 12 Amerikanische Präriebisons 3 - 4  Moschusochsen,  18 Schafe; 1 Wisent; 8 Yaks – aus der Region des Baikalsees in den Park - seit letzem Jahr Kamele und Ziegen…  Ein Sibirischer Tiger soll dazu kommen.

 

Wer noch mehr wissen möchte, kann auf Wikipedia fündig werden.