23. Dezember

Die schönste und bedeutsamste Krippe überhaupt – nach Meinung des britischen Kunsthistorikers Mac Gregor  - steht in der Oberen Pfarre in Bamberg – also ganz in unserer Nähe. Die ersten Figuren hatten in einem Versteck die Verbotszeit überstanden – und danach wurden  immer mehr Figuren und Szenen   um das heilige Kind und seine Eltern versammelt.

„Heute zeigt die Krippe auf 33  Quadratmetern,  die das linke Seitenschiff ausfüllen,  ein breites Panorama von Jesus-Geschichten: vom Engel Gabriel bei Maria bis zum Gleichnis Jesu von den klugen und törichten Jungfrauen. Das ergibt einen weiten und bunten Reigen an Szenen, der hineingesetzt wird in eine alte Bamberger Stadtlandschaft.  Man kann darin sogar einige Gestalten der Bamberger Geschichte erkennen: zum Beispiel das  legendäre Stadtoriginal, den „Kreenhannes“,  einen Meerrettichhändler. Aber auch aktuelle Begebenheiten werden in die Krippenlandschaft eingebaut. Diese wird während der langen Ausstellungzeit bis zum 1. Februar  immer wieder verändert und so zu einem großen, dramatischen Theater oder einem fröhlichen Spiel.

Zum Beispiel, wenn eine kleine graue Katze aus Pappmaché immer wieder an einer anderen Stelle auftaucht. Wer findet sie wohl als Erster?

 

 

Die Verbindung von „damals in Bethlehem“ und „heute bei uns in Bamberg“ wird sehr lebendig in der lustvollsten Szene dieser Krippe: Für die Hochzeit zu Kana liefern örtliche Bäcker und Metzger Bamberger Spezialitäten in Miniaturform: fränkische Krapfen, Guglhupf, Hörnchen, Würstchen…. und sogar eine richtige Hochzeitstorte. Das gibt dann für die fleißigen „Abbauer“ einen köstlichen Schmaus.

Und damit erfüllt sich der eigentliche Sinn dieser Krippe. Sie zeigt: Bethlehem ist dort, wo wir leben. Und da gibt es eben auch eine Corona-Impfstation und die Angler an der Regnitz.

 

Die seltsamsten Orte der Religionen

 

Krapfen für die Krippe  - Obere Pfarre Bamberg

 

Zu Weihnachten werden Krippen aufgebaut – seit Jahrhunderten—

zuerst  allerdings nur in den Kirchen.

Im 19. Jahrhundert wurden sie verboten –

als kindliche Volksfrömmigkeit verpönt.

Aber längst  - sind sie wieder da – die Krippen - 

in  unseren  Kirchen und Wohnstuben.