2. Weihnachtstag

26. Dezember

Der Pianist und Dirigent Daniel Barenboim ist beseelt von der Idee, dass Musik den Menschen zum Besseren verändern kann. Stets hat er sein musikalisches Engagement mit dem gesellschaftspolitischen vermischt.

 

In seinem Herzensprojekt, dem „West-Eastern Divan Orchestra“ und in der Barenboim-Said-Akademie  (Berlin) bringt er jüdische und palästinensische Jugendliche zusammen.

 

Er gründete das Orchester 1999 mit seinem Freund, dem palästinensischen  Literaturwissenschaftler Edward Said. Es ist ein Friedensprojekt für junge Musiker aus dem Nahen Osten – aus Israel, den palästinensischen Autonomiegebieten und anderen arabischen Ländern. Nach zwei Stunden Probe habe er das „Hassniveau auf null reduziert“ sagte Barenboim einmal

 

Der brutale  Überfall am 7. Oktober 2023 und die humanitäre Katastrophe im Gazastreifen stellt das Projekt auf die größte denkbare Herausforderung. Die Mitglieder seines West-Eastern-Orchestras seien fast alle unmittelbar betroffen.

 

Als sie am 23. Oktober im letzten Jahr in Berlin ein Konzert gaben, schrieben sie folgendes in ihr Programmheft:

 

„Für viele von uns ist es sehr schwierig, gerade jetzt ein Konzert zu spielen. Doch selbst in diesen dunkelsten Momenten folgen wir dem Beispiel unserer Gründer Daniel Barenboim und Edward Said.“

 

Barenboim äußerte sich  so: „Unsere Friedensbotschaft muss lauter sein denn je. Die größte Gefahr ist doch, dass alle die Menschen, die sich sehnlichst Frieden wünschen von Extremisten und Gewalt übertönt werden. Beide Seiten müssen ihre Feinde als Menschen erkennen und versuchen, ihre Sichtweise, ihren Schmerz und ihre Not nachzuempfinden.“

 

Die Botschaft der Engel im Lukas-Evangelium…. Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen..

 

In diesem Jahr 2024 scheinen wir weit davon entfernt zu sein… Und doch gibt es immer wieder kleine Hoffnungsschimmer davon, wie Frieden zwischen Menschen möglich sein könnte:

Ein Leben für den Frieden

der Jude Daniel Barenboim

geb. 1942 in Buenos Aires

Sohn russisch-jüdischer Migranten