Blickpunkt |
Mit mittlerweile 75 Jahren kann ich mich an viele Jahreswechsel erinnern und habe die Veränderungen im Laufe der Zeit wahrgenommen. Am Altjahrsabend ging es in die Kirche um GOTT für das vergangene Jahr zu danken! Naja und neugierig war man natürlich auch: Wie viele Beerdigungen. Hochzeiten, Taufen, was wurde gespendet und wer ist ausgetreten - ganz früher wurden da die Namen derer die uns verlassen hatten abgekündigt. Unaufgefordert erhob sich die Gemeinde am Ende des Gottesdienstes um stehend
„Nun danket alle Gott …. „ EG 321 zu singen.
Schon da wünschte man sich „a g‘sunds neus Jahr“ und erzählte vielleicht wie/wo dieses Jahr Silvester gefeiert wird. Also in der Wirtschaft meiner Eltern war das so: Meist war die Wirtschaft voll besetzt und viele hatten sich verabredet um gemeinsam zu feiern. Belegte Brote wurden gereicht und etwas Freibier gab es auch. Um 24 Uhr gratulierte man sich und lauschte den Glocken unserer Kilianskirche!! Am Marktplatz sang oft der Gesangverein. Damals hatten nur sehr wenige Familien einen Fernseher und als sich das änderte, feierten viele daheim mit der Fernsehwelt…… Prost Neujahr!!
Jesus soll die Losung sein ….“ EG 62 oder „Hilf, Herr Jesu, laß gelingen“ EG 61 Das neue Jahr begann mit einem Gottesdienst zur normalen GD-Zeit! Natürlich kamen da weniger - aber immerhin eine stattliche Zahl!! Daheim war alles normal und viele Kinder kamen zum Neujahrwünschen. Sie bekamen alle ein kleines „Dankeschön“ und zogen beglückt weiter. Zum nächsten Haus!
Dann kam der 6. Januar - ein großes Fest im Kirchenjahr!
„Jesus ist kommen, Grund ewiger Freude ...“ EG 66
In der Kilianskirche wurden die Kerzen der Christbäume noch einmal angezündet und ein feierlicher weihnachtlicher Gottesdienst folgte. In Bayern ist Epiphanias ja ein gesetzlicher Feiertag!! Der weihnachtliche Schmuck in der Kirche wurde danach weggeräumt und „Weihnachten war vorbei!“
In der Wirtschaft schauten die Sternsinger vorbei. Es duftete sogar gut nach Weihrauch! Ja, denn damals hatten wir schon eine katholische Kirche mit dazu gehöriger Gemeinde, mit eigenen Bräuchen!
Der Christbaum leuchtete auch im Gasthaus zum letzten Mal - denn am 7. Januar wurde der Baum abgeleert und die Puppenstuben wurden weggeräumt und durften sich ein Jahr lang ausruhen.
Und die Schule begann gleich nach dem 6. Januar wieder!
Und dann die Änderungen die alles durcheinander brachten. Die meisten wurden wohlhabender!! In fast jedem Haus stand ein Fernsehgerät, die Ferien wurden verlängert und Urlaub gemacht in warmen Ländern oder Ski-Fahren im Gebirge ...usw. Und was blieb auf der Strecke?? Wir wurden in den Gottesdiensten weniger …. Trotzdem hatten wir tolle Gottesdienste und private Silvesterfeiern - hervorzuheben wäre da die Feuerzangenbowle bei Dekan Limbacher…..
Hoffen wir, dass sich der Trend wieder ändert und GOTT der HERR wieder ins Zentrum unseres Lebens rückt! Gott befohlen und ein gnadenreiches Jahr 2025!
Gitti Ulrich |
Jahreswechsel - Erinnerungen |