Ev.–Lutherische Kirchengemeinde Markt Erlbach

Abschiedsgottesdienst für Vikarin Bianca Jacoby am 12. Februar 2023

 

Frage:

Wie kam sie eigentlich dazu, den Beruf einer Pfarrerin, eines Pfarrers zu wählen?

 

Frau Vikarin * Bianca Jacoby schilderte in der Predigt  beim Abschiedsgottesdienst ihren  Weg:  Ihre Entscheidung fiel stufenweise… Es begann mit dem Anstoß einer Lehrerin kurz vor dem Abitur. Tatsächlich studierte sie zunächst  3 Semester Theologie, nur probeweise. Danach war  ihr Interesse an Theologie geweckt,  aber eigentlich mehr für  deren wissenschaftliche Seite. Schließlich wurde es das Pfarramt, das sie anstrebte. Aber  doch nicht ausgerechnet auf dem Land – in Markt Erlbach!  Dorthin wurde sie als Vikarin geschickt. Und dort – also hier in unserer Kirchengemeinde -  hat sie das Leben auf dem Land schätzen gelernt:  die Vielfalt der Begegnungen und Möglichkeiten,  die Nähe zu den Menschen…Ab März kann sie das als Pfarrerin in Neuhof  in eigener Verantwortung selber gestalten.

 

Vorher jedoch konnte Frau Vikarin  Jacoby  in diesem Gottesdienst mit Abendmahl Abschied nehmen von ihrer „Vikariats-Gemeinde“.  Viele Gemeindemitglieder waren gekommen, darunter auch Neuhöfer und natürlich auch ihr Ehemann und eine Reihe Familienangehöriger. Kirchenchor und Posaunenchor sorgten für den festlichen Rahmen. Frau von Rotenhan, Frau Jacobys Mentorin, schilderte die besonderen Herausforderungen ihrer Vikariatszeit während der Corona-Pandemie. Eine Chance war dabei,  digitale Techniken  entwickeln zu können und ein  Glück für sie, dass  Kirchengemeinde und  Kirchenvorstand so  experimentierfreudig und aufgeschlossen für neue Angebote sind.   

 

Am Ende gab es noch ein paar Abschieds-Dankes-Worte von Frau Dr. Kreß, die das vielfältige Engagement der Vikarin lobte und augenzwinkernd anmerkte, dass man vor etlichen Jahren den Neuhöfern sie als neue Pfarrerin nicht gegönnt hätte. Heute freilich freue man sich mit ihnen. Herr Ittner vom CVJM und auch die Vorsitzende des Kirchenvorstandes, Frau Susanne Kropf bedankten sich für gute, fruchtbare Zusammenarbeit. Sie sei – wie Jesus das von seinen Jüngern erwarte - viel gutes „Salz“ gewesen. (Matthäus 13)

 

Frage: Und – was war ihre Abschieds-Botschaft als Theologin** an die Gemeinde? 

 

Der Predigttext aus Jesaja 55, 1 – 11*** passte sehr gut zu ihren Erfahrungen, die sie bisher mit dem Glauben an Gott gemacht hat:  Frau Jacoby berichtete davon, wie es ihr in jungen Jahren schwerfiel, die Rede vom  Heiligen Geist zu verstehen. Aber im Laufe der Zeit wurde ihr klar, dass mit IHM Gottes gute Kraft gemeint ist, auf die wir Menschen dringend angewiesen sind. Freilich können wir Gottes Wege, die er mit uns geht, nicht immer verstehen. Sie bleiben uns oft verborgen. Aber Jesaja ist sich ganz sicher,  dass Gottes Wort wirkt. Sein Geist wirkt in unserem Leben – ohne ihn geht nichts, keine Kraft, kein Glauben, kein Hoffen, kein Verstehen...Und – wir selber müssen nichts dazu tun.

 

So wie Luther es ausdrückt: „Ich glaube, dass ich nicht aus eigener Vernunft und Kraft  an Jesus Christus, meinen Herrn glauben oder zu ihm kommen kann,  sondern der Heilige Geist hat mich durch das Evangelium berufen…“

 

Wir als Zuhörende haben es gemerkt: die Vikarin und bald junge Pfarrerin spürt diese Kraft des Glaubens und gibt diese Botschaft  mit Ernst und Freude an ihre Gemeinde weiter.

 

Nach dem Gottesdienst war die Gemeinde noch zu einem kleinen Empfang ins Gemeindehaus eingeladen – die Gelegenheit persönlich Abschied zu nehmen und auch die Familie von Frau Jacoby kennenzulernen.

 

 

*Vikarin ist sie nur noch bis zum 28. Februar, danach Pfarrerin 

** Theologe/Theologin  – Die Menschen, die informiert von Gott reden

*** Jesaja 55 8 – 11  (Ausschnitt)

 

„Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, Spruch des HERRN, denn so hoch der Himmel über der Erde ist, so viel höher sind meine Wege als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.

 

Denn wie der Regen und der Schnee herabkommen vom Himmel und nicht dorthin zurückkehren, sondern die Erde tränken und sie fruchtbar machen….

 

So ist mein Wort, das aus meinem Mund hervorgeht: Nicht ohne Erfolg kehrt es zu mir zurück, sondern es vollbringt, was mir gefällt, und lässt gelingen, wozu ich es gesandt

habe.“             Christel Fleischmann