Zuversicht

Mein Bericht von der

 

Verabschiedung von Pfarrerin Kirsten Kemmerer am 5. Oktober 2025

 

Etwas länger als sechs Jahre ist es her, dass Frau Pfarrerin Kirsten Kemmerer in der Markt Erlbacher Kilianskirche ordiniert wurde und ihren Dienst in unseren Pfarrgemeinden Jobstgreuth, Linden und Markt Erlbach  begann.

Alles, was ihr damals an guten Wünschen – an Segensworten zugesprochen worden war, hatte sich  auf vielfältige Weise erfüllt. Heute im Abschiedsgottesdienst konnten wir davon erfahren.  Mit großem Dank und viel Wehmut feierten wir zusammen  mit Frau Kemmerer ihren letzten Gottesdienst in St. Kilian.

Viele Menschen  waren gekommen - aus ihren drei Kirchengemeinden Jobstgreuth, Linden und Markt Erlbach, aber auch aus den Nachbarorten und sogar aus der Vikariatsgemeinde. Unter Glockengeläut und schwungvollen Posaunenklängen zogen zu Beginn in die Kirche ein: die drei  Kirchenvorstände, Vertreterinnen der Jugend, die Geistlichen der Nachbargemeinden und -  stellvertretend für die Dekanin - Frau Pfarrerin Weinmann und Frau Pfarrerin Kirsten Kemmerer.

Mit einem herzlichen Dank an alle, die gekommen waren,  begann Frau Kemmerer ihren Abschieds-Gottesdienst:

 

Die Predigt

 

Als Bibelwort hatte die Pfarrerin die Frage des Petrus an Jesus gewählt:  Wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens; und wir haben geglaubt und erkannt: Du bist der Heilige Gottes. “ Joh. 6, 68-69

Wohin soll ich gehen? In ihrem Lebensweg hatte die Pfarrerin sie sich immer wieder diese Frage gestellt. Sie  führte sie von Unterfranken, nach Wuppertal, nach Kärnten, nach Markt Erlbach und jetzt nach Rosenheim. Und ihr ist bewusst: Es ist Gott, der sie dabei führte und führt.

Auch für die Arbeit in der Gemeinde musste sie sich immer wieder für eine bestimmte Richtung entscheiden. Nach ihrer Überzeugung ist Kirche mehr als Tradition. Jesus ist  Gegenwart. Und darum gestaltete sie  viele ungewohnte Gottesdienste z. B. zu Fasching, zum Valentinstag, Drive-In Gottesdienste, Taufe in einem Truck.  Und sie suchte besondere Orte für Passionsandachten und Andachten zum Ersten eines Monats: das Feuerwehrhaus, eine Werkstatt, den Wertstoffhof, die Flüchtlingsunterkunft, das Kleingartengelände…Ihre Gewissheit: Jesus leitet uns zu Orten. Wohin wir auch gehen – Gott geht mit.

 

Die Entpflichtung vom Amt als Pfarrerin in Markt Erlbach, Linden und Jobstgreuth

 

Frau Pfarrerin Weinmann, in Stellvertretung der  Neustädter Dekanin Brecht, hielt diesen wichtigen Teil des Abschiedsgottesdienstes.  Sie schilderte zunächst Frau  Kirsten Kemmerer in ihrer Rolle als Pfarrerin mit Herz und Witz, die die Begegnung mit Menschen suchte – auch auf der Straße und in Cafés…Als Dekanatsjugend-Beauftragte hatte sie  mit ihren frischen Ideen auch im Dekanat manches umgestaltet, dabei auch manchmal manche zur Verzweiflung gebracht…Aber immer sei  ihr Tun vom Glauben geprägt gewesen. Der Glaube war ihre Kraft und soll es auch weiterhin sein bei ihrer neuen Aufgabe als Krankenhaus-Seelsorgerin.

Danach entpflichtete Frau Weinmann  sie  ganz offiziell von ihrem Amt als Gemeindepfarrerin in der Pfarrei Markt Erlbach und auch als Dekanatsjugendpfarrerin des Neustädter Dekanats. Damit sprach sie  Frau Kemmerer von allen Pflichten gegenüber den Menschen in ihrer „alten“ Gemeinde „frei- ledig- und los“ und segnete sie.  

Nach dem Segen wurden alle aufgefordert, für Frau Kemmerer zu beten. Die Gemeinde bestätigte diesen Auftrag mit einem langen, herzlichen Applaus.

 

Die musikalische Begleitung 

 

Der  Posaunenchor spielte unter  Leitung von  Herrn Bien. Die drei neuen Lieder begleiteten   Emily Lichtenberg und Saskia Marx/Gesang, Keyboard und Gitarre. Frau Lechner begleitete an der Orgel die Lieder: „Lobe den Herrn“ und „Von guten Mächten“ und beim Schlussspiel erklang die Melodie von: „Nehmt Abschied Brüder“….

 

Die Grußworte 

„Wie glücklich bin ich, dass mir dein Abschied so schwer fällt!“  (Pu, der Bär)

 

Die Grußworte nach dem Gottesdienst zeigten, wie vielfältig Frau Kemmerer ihre Gaben für die Gemeinde eingesetzt hatte  – und wie  viele Menschen sie sehr vermissen werden. Ich beschränke mich auf Namen/Gruppe und Stichpunkte

 

1. Frau Bürgermeisterin Dr. Kreß: Frau Kemmerer ist/war Freundin, Mitbürgerin, Bereicherung für die Gemeinde. Die Cafés waren ihre Außenstelle, im Bürgerhaus war sie ehrenamtliche Helferin. Eindringliche Beerdigungen bleiben in Erinnerung.

 

2. Pfarrer Bittel von der katholischen Gemeinde: Viele ökumenische Anknüpfungspunkte, Dank für ihre „Impulse“ bei Whatsapp

 

3. Irmi Bauereiß für die Schule: einfühlsame Schulgottesdienste, bei Corona auch im Freien; besonders beliebt bei älteren Schülern und  Schülerinnen zwischen Konfirmation und Abschluss

 

4. Diakonin Frau Ronya Wagner und 2 Vertreterinnen der Dekanatsjugend: sehr lebendige Arbeit mit Jugendlichen – Ansprechpartnerin, spirituelle Begleitung

 

 5. Alexander Schroth vom CVJM: viele gemeinsame Aktionen, Humor, Mut machen, offene Türen und Diskussionen, viel geopferte Zeit

 

6. Pfarrer Christian v. Rotenhan, Senior des Dekanats: gute Zusammenarbeit, „Du bist eine, die da ist“ viele Impulse und Kontakte, manchmal wurde auch „gerauft“, Danke!

 

 

7. Frau Pfarrerin Christiana v. Rotenhan: Gruß von der Kindergartenleitung und einfach: Danke!

 

8. Frau Ursula Bien vom Markt Erlbacher Kirchenvorstand: Wir wollten sie nicht gehen lassen. Wir freuen uns für sie und ihre neue „Traumstelle“  Symbol für Frau Kemmerer: der Regenbogen: bei ihren Haarfarben, bei ihrem Tun: Vielfalt, alle Farben der Gemeinde gefeiert…

 

9. Carola Woitek, Kirchenvorstand Linden:  ein sehr trauriges: Vergiss uns nicht! Mach`s gut!

 

Zum Schluss: Noch ein besonderer Satz aus den Grußworten:

 „Gott allein weiß, was wir ohne dich machen sollen.“ (Ursula Bien)   

 

Nach dem Gottesdienst gab es noch die  Gelegenheit, sich im Gemeindehaus  persönlich von Frau Kemmerer zu verabschieden und sich mit Kaffee und Kuchen zu stärken.

 

Christel Fleischmann

 

GOTT befohlen!!