Begebenheiten rund um St. Kilian

„Die kucken jetzt halt noch auf nix.“

 

Max, der Sohn einer Freundin, zeigt mir die Krippe, die wie jedes Jahr unter dem Weihnachtsbaum steht.  „Die kucken jetzt halt noch auf nix.“ Die – das sind Maria und Josef, die Hirten und die Weisen, die auf die leere Futterkrippe starren, um die herum sie aufgestellt sind.

 

Ich schmunzle und stelle fest: Max hat recht.

Die kucken auf nix. Ein Umstand, der meine Phantasie anregt: Ich stelle mir vor, wie fünf oder sechs Leute sich irgendwo hinstellen

und auf etwas starren, das nicht zu sehen

ist. Was würde passieren?

 

Vermutlich würden andere kurz innehalten

und im Weitergehen so etwas murmeln

wie: „Religiöse Spinnerei!“ – „Sinnlose

Kunst!“ oder „Gewollte Provokation!“

 

Ich glaube, Weihnachten löst – auch mit

Kind in der Krippe – ganz ähnliches aus.

Die Frage ist, ob man sieht, was nicht zu sehen ist – und vielleicht auch, ob man es sehen will.

 

Will ich mich auf Weihnachten,

auf Gott einlassen?

 

Für einen Moment male ich mir aus, wie es gewesen wäre, wenn diese Frage vor 2000 Jahren im Raum gestanden wäre. Was wäre gewesen, wenn die Hirten die Engel ignoriert hätten, die Weisen dem Stern nicht gefolgt wären oder Maria das Kind gar abgetrieben hätte... Was für ein Segen, dass es anders war, dass sich alle Akteure der Weihnachtsgeschichte auf

Gott eingelassen haben!

 

In diesem Sinne:

Lassen Sie sich drauf ein und bleiben

Sie gesund an Leib und Seele!

Vorweihnachtlicher Impuls

 

Pfarrerin Kirsten Kemmerer