Begebenheiten rund um St. Kilian |
Mein Bericht vom Faschingsgottesdienst am 4. Februar 2024
Ein Faschingsgottesdienst in unserer Kilianskirche – zum 3. Mal: und wieder eine volle Kirche, voller Menschen voller Freude, ob kostümiert oder nicht.
Und da gab es auch wieder:
die Orgel im Drehleierton,
den Einmarsch des Kinderhofstaates und der Präsidentin des Faschingskomitees, Simone Fahsl,
die „Erba-aha! Rufe“ und das Klatschen und Lachen der Gottesdienstbesucher,
den Lobpreis Gottes: „Halleluja, Lobet den Herrn!“ als gymnastische Übung – nach
sieben Wiederholungen - auch eine sportliche Herausforderung,
das Glaubensbekenntnis, gesungen in der Volksliedweise von der Vogelhochzeit…
Das alles war schon so etwas wie eine neue Tradition, ein schöner Brauch…den die beiden Pfarrerinnen, Frau Kemmerer und Frau Jacoby als Rahmen auch für diesen Gottesdienst gewählt hatten.
Das aber, was sie aktuell als Glaubens-Botschaft den Gottesdienstbesuchern und –Besucherinnen mitgeben wollten, das musste natürlich neu gereimt werden. Darin sind die drei (Frau Fahsl gehört auch dazu) wirklich gut.
Eine Überraschung: Das Evangelium war die gereimte Weihnachtsgeschichte – ausgerechnet.
Noch eine Überraschung: Der Kleiderständer vorne am Altar, vollbepackt mit Faschings-Kostümen, war gar nicht passende Dekoration, sondern führte durch die Predigt.
Im Zwiegespräch überlegten die beiden Pfarrerinnen, für welches Kostüm sie sich entscheiden sollten, was die eigene Persönlichkeit angemessen unterstreichen würde. Zur Auswahl stand das Gewand einer Gärtnerin – sich in der Natur wie im Paradies fühlen. Der Anzug eines Bauarbeiters würde Kraft und Stärke ausdrücken. Zur heutigen Zeit würde das Drachenkostüm passen – Wut und Ärger über das viele Unrecht in der Welt. In das Kleid eines Einhorns schlüpfen – und der Realität entfliehen, wäre verlockend. Und dann kam ihnen die Erkenntnis, dass auch Gott für sich eine neue Rolle suchte und fand – indem er Mensch wurde. In Jesus wollte Gott uns Menschen ganz nah sein, sie für seinen Willen begeistern, ihnen zeigen, wie sie Hass und Gewalt überwinden, wie sie Frieden schaffen und sich untereinander als geliebte Kinder Gottes begreifen dürfen.
Ein interessanter Gedanke – und jetzt war mir auch klar, warum die Geschichte von Jesus Geburt zum Faschingsgottesdienst durchaus passt. Von diesem „Kostümwechsel“ Gottes profitieren wir bis heute.
Jedenfalls haben die beiden Pfarrerinnen sich zuletzt für das Engelskostüm mit den großen Flügeln entschieden, mit dem sie ja schon vor der Gemeinde standen: Von Engeln kann es nie genug geben, meinten sie am Ende der Predigt. Die braucht Gott auf dieser Welt dringend.
Ich denke mir: Das stimmt bei all den Problemen, die es gibt. Und wir könnten sie ja in dieser Engelrolle öfter erleben – die Pfarrerinnen. Denn jeden Sonntag im Gottesdienst erzählen sie davon – nicht in Reimen – aber durchaus vielfältig. Denn so vielfältig wie das Leben und die Sorgen und Nöte der Menschen sind auch die Angebote Gottes, uns zu helfen
Der Abschluss des Gottesdienstes – ein wohlschmeckender Krapfen – noch ein Grund vergnügt nach Hause zu gehen. Christel Fleischmann
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