Begebenheiten rund um St. Kilian

Kleines Erinnerungsprotokoll

 

Was beim Konfirmationsgottesdienst in der Kilianskirche am  23. April 2023, anders war 

…seit ich das letzte Mal eine Konfirmation bei uns in Markt Erlbach miterlebt habe. 

 

In welcher Weise  die 14 bzw. 13  Konfirmandinnen und Konfirmanden immer wieder im Mittelpunkt  vor der – vor ihrer -  Gemeinde standen, das beeindruckte mich.

 

Punkt 5 Minuten vor 10.00 Uhr  zogen alle  - draußen begrüßt von Posaunenklängen -  angeführt von Frau Pfarrerin Kemmerer und den Kirchenvorständen -  in die Kirche ein.  Hier  empfing sie fröhlich-lautes  Orgelspiel mit Getrommel.  Fast  ein wenig tänzerisch bildeten sie im Altarraum einen Kreis und stellten sich dann hinter dem Lesepult in einer Reihe auf:  Jede und jeder bezeugte nun in einem kurzen Statement, warum er oder sie sich konfirmieren lassen will…. Jedes begann so: „Ich konfirmiere, weil….“ !   Dieses eigene Glaubensbekenntnis der jungen Menschen berührte mich  sehr, weil es so ehrlich, mit fester Stimme  vorgetragen  –   auch die Hoffnung weckte, dass es in Erinnerung bleibt – ein Leben lang.  

 

Ganz anders als gewohnt  verlief auch die eigentliche Konfirmation der Jugendlichen. Nachdem die  Konfirmanden als Gruppe ihr Ja zum Glauben und zur Gemeinde bekräftigt hatten, wurde jede einzelne Konfirmandin, jeder einzelne Konfirmand  namentlich aufgefordert mit dem Paten oder der Patin   nach vorne zum Altar zu kommen. Dort stand Frau Pfarrerin Kemmerer mit 2 Jugendlichen, die den Namen und dazu den Konfirmationsspruch vorlasen. Danach folgte der Segen mit Handauflegung durch die Pfarrerin und den Paten.  Das alles geschah ohne Eile  - als eine sehr persönliche Handlung – ein besinnlicher Moment – in dem der einzelne Mensch im Mittelpunkt stand – die junge Frau, der junge Mann.

 

Etwas ganz Besonderes  gab es in diesem Konfirmationsgottesdienst auch:  eine Taufe.     

 Die 14. „Konfirmandin“  war noch nicht als kleines Kind getauft worden. So konnte sie gleich  selbst  ihre Zugehörigkeit zum christlichen Glauben und zur evangelischen Gemeinde bestätigen. Die Pfarrerin und der Pate vollzogen die Taufe als „Team“ – vor der ganzen Gemeinde – ein mutiger Schritt und ein sehr berührendes Erlebnis für alle.  

 

Natürlich  war für mich auch die  volle Kirche – Jung und Alt bunt gemischt  – als festliche Gemeinschaft eine besonders schöne Erfahrung. Vor allem aber  – und das ist nicht selbstverständlich in der heutigen Zeit – dass in den 90 Minuten keine Ungeduld oder Unruhe zu spüren waren. Das finde ich bemerkenswert und stimmt mich hoffnungsvoll.  Vielleicht  haben  die Besucher und Besucherinnen gemerkt, dass auch ein  Gottesdienst etwas Spannendes an sich hat, dass es Neues zu entdecken gibt – und auch die Musik durchaus modern und die Lieder ganz zeitgemäß von Gott und  Menschen reden und singen  oder es sich mit alten Liedern auch gut Gott loben und preisen lässt:

 

 „Lobet den Herren, der sichtbar dein Leben gesegnet,

der aus dem Himmel mit Strömen der Liebe geregnet…“                    

 

Christel Fleischmann