Blickpunkt |
Der Beginn des Gottesdienstes: Im Kirchenraum ist es ganz still – die Reihen sind locker gefüllt – ein paar kleine Kinder unter den Besuchern – auch ein Baby – das macht sich ein wenig bemerkbar – Da! – leise Musik dringt von draußen herein - der Posaunenchor spielt… Krachend werden die beiden Flügel der südlichen Kirchentür geöffnet – der Posaunenchor ist nun lauter zu hören – aber nur für einen kurzen Augenblick - die Orgel setzt ein mit voller Stärke – füllt den Raum mit majestätischem Klang – die Gottesdienstbesucher erheben sich – und da kommen sie schon - die Hauptpersonen des heutigen Gottesdienstes - angeführt von Pfarrerin Christiana von Rotenhan und vier Kirchenvorsteherinnen – die Silbernen Konfirmandinnen und Konfirmanden. Sie schreiten nicht, nein – locker und rasch streben sie zu ihren Plätzen – den „Konfirmandenbänken“ – vorne links – mit dem direkten Blick zur Kanzel - dort war vor 25 und 26 Jahren ihr Platz gewesen – bevor sie 1998 und 1999 ihre Konfirmation gefeiert haben.
Konfirmiert wurden damals allerdings viel mehr – aber heute – so jung und dynamisch – da ist offenbar vielen noch nicht nach Jubiläum zumute – und ein Grund traurig zu sein: einige haben der Kirche inzwischen den Rücken gekehrt.
Denen aber, die diesen Tag gemeinsam mit den Mitkonfirmanden feiern wollten, legte Frau von Rotenhan in ihrer Predigt dieses Wort aus Psalm 84 Vers 12 ans Herz:
Unser Herr ist Sonne und Schild. Er gibt Gnade und Ehre. Psalm 84 Vers 12.
Zunächst lenkte die Pfarrerin die Gedanken der Jubilare auf ihr vergangenes Leben mit seinen verschiedenen Stationen – dem Erwachsenwerden, dem Berufs- und Familienleben. Wo war da Gott Sonne und Schild? Und haben sie als Christen das Konfirmationsversprechen halten können, Jesus zu folgen. Spürten sie, dass Jesus das Licht ihres Lebens ist?
Beim Blick zurück merkt man, dass es immer wieder Enttäuschungen und auch falsche Entscheidungen gab. Beim Blick nach vorne hilft uns der Text des Evangeliums. (Johannes 6, 68-69) Nachdem ihn viele Anhänger verlassen haben, fragt Jesus seine Jünger: „Und ihr, was habt ihr vor? Wollt ihr mich auch verlassen?
Und da antwortet Petrus: „Wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens…Du bist der Heilige Gottes.“
Wo und wann kann im Leben Gottes guter Geist unsere Sonne sein, kann er Hilfe und Klarheit schenken? Als Beispiele nannte die Pfarrerin: den Arbeitsplatz, die Partnerschaft, die Erziehung der Kinder… auch die Fähigkeit zur Dankbarkeit. Als Schild könnte uns das dienen: vergeben können, Zumutungen und Gefahren ertragen, Hilfe bei Herausforderungen erfahren...und dankbar sein können. Dankbar sein – macht glücklich. Das war der Schlussgedanke.
Nach der Predigt wandte sich Herr Pfarrer Ottmüller mit einem Grußwort an seine ehemaligen Konfirmanden. Er erinnerte an die Gründung des CVJM, lud dazu ein, sich immer wieder in der Kirchengemeinde einzubringen…erinnerte daran, dass die Botschaft Jesu Zukunftsängste vertreiben könne. „Bleibt gesund an Leib und Seele!“ wünschte er den Jubilaren.
Zu dieser Jubelkonfirmation gehörte auch: Die Erneuerung des Segens vor dem Altar, Vorlesen der Namen der Anwesenden, Gedenken an die, die nicht dabei sein konnten und auch an die, die ihrer Kirche den Rücken gekehrt haben.
Ein Moment der Stille – erinnern daran, wo die Treue Gottes zu spüren war.
Zwei Liedgeschenke des Kirchenchors: eines für die 1998er und eines für die 1999er. Das gemeinsame Abendmahl und das Fürbittgebet, bei dem zwei der Jubelkonfirmanden ihre Anliegen vor Gott brachten.
Die Klänge der Orgel und des Posaunenchores begleiteten die Jubilare wieder hinaus auf den Kirchplatz zum gemeinsamen Foto – eine gute Erinnerung an diesen Gottesdienst und seine Mut machende Botschaft.
Christel Fleischmann |
Mein Bericht vom Gottesdienst zur Silbernen Konfirmation der Jahrgänge 1998 und 1999 am 9. Juni 2024 |