Zuversicht |
Bericht über den Konfirmations-Gottesdienst am 4. Mai 2025 in St. Kilianskirche |
Er begann 2 Minuten vor 10 Uhr – und da waren alle schon da: die 6 Konfirmandinnen und 3 Konfirmanden, ihre Familien mit Eltern, Paten und Patinnen, Geschwistern, Großeltern, der Kirchenvorstand, auch die Chöre und natürlich Pfarrerin Kemmerer. Sie alle füllten den Kirchenraum und das ist ein selten gewordener Anblick und es fühlte sich richtig gut an.
Wie schon in den letzten Jahren stellten sich die Konfirmandinnen und Konfirmanden am Beginn des Gottesdienstes vor – mit ihrem Namen und ihrem ganz persönlichen Grund, warum sie konfirmierten: Der Glaube an Gott, Seine Begleitung, Seine Nähe und Hilfe…
Ganz zeitgemäß in einem KI gestützten Rap hatten die „Konfis“ ihre Erfahrungen mit dem Glauben, während ihrer „Konfizeit“ verarbeitet. Über die Lautsprecher wurde der Song abgespielt. Ich beobachtete dabei einen kleinen Jungen, wie er begeistert den Rhythmus mitklatschte… Ich ahne: das ist die Sprache der zukünftigen Generation. Die Begeisterung verstand ich, die Texte freilich nicht so genau.
Für die Predigt hatte Frau Pfarrerin Kemmerer zusammen mit den Konfirmanden und Konfirmandinnen den Bibeltext ausgesucht. Er steht im Matthäus-Evangelium im 14. Kapitel: Jesus und der sinkende Petrus auf dem Meer. Diese Geschichte passt erstaunlich gut zu Menschen, die gerade im Begriff sind ihr Leben mit Jesus zu beginnen – wie Petrus und wie die Konfirmanden. Petrus folgte Jesus und erlebte ihn als Wundertäter und machtvollen Prediger. Die Konfirmanden haben während der Konfi-Zeit viele interessante Erfahrungen mit dem Glauben gemacht, dabei eine herzliche Verbundenheit mit ihrer Gruppe erlebt. Als Petrus Jesus über das Wasser gehen sieht, macht auch er sich auf und geht auf dem Wasser seinem Herrn entgegen. Und ähnlich ergeht es den Konfirmanden. Der christliche Glaube zieht viele in seinen Bann. Sie sind entschlossen ihn weiter zu gehen, sich ihm anzuvertrauen. Ein Windstoß macht Petrus Angst, er verliert den Kontakt mit Jesus und beginnt zu sinken. Auch im Leben der jungen Menschen wird es Situationen geben, die vom Glauben ablenken. Spannende Angebote, aber auch Zweifel und Ängste, besondere Herausforderungen lassen Menschen den Blick auf Jesus verlieren. Glauben ist dann gar nicht so leicht. Freilich, Jesus verliert Petrus nicht aus den Augen. Er streckt seine Hand aus und rettet Petrus. Aber nicht ohne ihn zu fragen: „Petrus, warum bist du so kleingläubig?“ Auch die Konfirmanden – behält Gott ihr Leben lang im Blick, um ihnen beizustehen, sie zu retten - auch wenn sie nur einen kleinen Glauben haben.
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Nach der Predigt stellten sich die Konfirmanden und Konfirmandinnen zur Tauferinnerung rund um den Taufstein auf. Schon bei der Taufe wurde jedem von ihnen das große Ja Gottes zugesagt: Ja zum Leben - Ja zur Vergebung - Ja zur Zukunft - Ja zu sich selbst…
An diesem Tag galt es für die Konfirmandinnen und Konfirmanden ihr Ja zum Glauben an Gott – und als Christ Ja zur christlichen Gemeinde zu sagen. Zusammen mit der Gemeinde sprachen dann alle das Glaubensbekenntnis: Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen…
Ein weiterer wichtiger Teil dieses Gottesdienstes war der Segen. Dazu kam nacheinander jeder und jede Konfirmierte zusammen mit den Eltern oder den Paten nach vorne zum Altar. Sophie Kammerer las den persönlichen Konfirmationsspruch, ein Bibelwort, vor - als Begleitung für das Leben ausgewählt. Danach sprach die Pfarrerin mit Handauflegung den Segen. Das ist immer ein sehr bewegender Teil der Konfirmation auch für die Gemeinde – für ein paar Minuten steht ein einzelner Mensch im Mittelpunkt, ihm gelten die Gedanken und guten Wünsche aller.
Anschließend dankte Frau Kemmerer den vielen ehrenamtlichen Helfern und Helferinnen, die in der „Konfizeit“ vor allem in den Freizeiten oder Wochenenden viel zum Gelingen beitrugen. Stellvertretend für alle war es bei diesem Gottesdienst Sophie Kammerer, die die biblischen Texte vorgelesen hatte.
Zuletzt richtete Frau Ursula Bien als Vertreterin des Kirchenvorstandes das Wort an die Konfirmierten. Sie drückte die Freude darüber aus, dass sich auch in diesem Jahr junge Menschen für das Christsein entschieden haben. „Wir haben für Euch gebetet und wir sind sicher, dass das etwas bewirkt.“ Zur Ermutigung hatte sie auch einen Bibelvers mitgebracht. Es sind Worte des HERRN an Josua, der das Volk der Israeliten in das verheißene Land führen soll:
„Habe ich dir nicht geboten: Sei getrost und unverzagt? Lass dir nicht grauen und entsetze dich nicht; denn der HERR, dein Gott ist mit dir in allem, was du tun wirst.“ Josua 1, Vers 9
Ein feierlicher Gottesdienst ging zu Ende – festlich ausgeschmückt mit ganz besonders arrangiertem Blumenschmuck, mit fröhlicher Musik und Liedern von Posaunenchor und Kirchenchor - und vor allem mit dieser Botschaft an die ganze Gemeinde:
Der Glaube an Gott, das passt voll in mein Leben – Glauben ist gar nicht so leicht – aber Gott behält uns immer im Blick. Christel Fleischmann |